Mit 40 Jahren wird der Schwabe gscheit – so weiß es zumindest der Volksmund. Doch gscheit sein hin oder her: Der TTC Reutlingen kann in den vier Jahrzehnten seines Bestehens auf eine Erfolgsgeschichte blicken, die unter anderem mit Jungen- und Mädchenmannschaften in Süddeutschen, Baden-Württembergischen oder Deutschen Meistertiteln gipfelte.

Während an der 40 Jahr Feier groß gefeiert wurde, geht die Gründung des TTC trotzdem auf eine wenig harmonische Episode zurück. Denn, wie der TTC-Vorsitzende Hartmut Fach aus der Vereinschronik berichtet, hatte sich die Tischtennisabteilung mit dem Mutterverein, dem FC Reutlingen, überworfen. Grund waren die Querelen um das Vereinsheim in der Nähe des Kleinen Bols. So war es hier laut Fach zu Übergriffen auf Vereinsmitglieder gekommen, Autoreifen seien zerstochen sowie zwei Autos von Vereinsmitgliedern angezündet worden. Außerdem sei ins vereinseigene Haus immer wieder eingebrochen beziehungsweise Fensterscheiben seien eingeworfen worden.

Weil die Sportler damals wohl auch um ihre Unversehrtheit gefürchtet haben, sollte der Treffpunkt nicht mehr genutzt werden, was mit einer Resolution gegenüber der Stadt unterstrichen wurde. Mit einem neuen Vorsitzenden des FC Reutlingen wurde dieses Papier jedoch gekippt. Eine neuerliche Nutzung sollte folgen. Zahlreiche Vereinsmitglieder waren nicht nur dagegen, vor allem die Tischtennisabteilung bekam das zu spüren und wurde beispielsweise nicht mehr zu den Versammlungen des Hauptvereins eingeladen.

Nach der Gründung mauserte sich der noch junge TTC rasch zur echten Größe. Vier Jahre nach dem Neustart und kontinuierlicher Arbeit stellten sich die ersten größeren Erfolge ein. Und das, obwohl es laut Fach knappe Kassen gegeben habe und mit Blick auf die Finanzen “eine Null ein gutes Ergebnis war”.

Letztlich war es die von Anfang an bestehende Nachwuchsarbeit, die den TTC zu einem der erfolgreichsten Tischtennisvereine im Bezirk Alb gemacht hat. Uwe Weber, Leiter des städtischen Amts für Schulen, Jugend und Sport, erklärte deshalb: “Sie sind Pfeiler und Stabilisator.” Der TTC sei darüber hinaus “einfach ein Ort zum Wohlfühlen”.

Quelle: Südwest Presse